Helene Lange
Helene Lange wurde am 9. April 1948 in Oldenburg geboren. 1871 bestand sie ihr Examen am Lehrerinnenseminar. Sie war zunächst als Hauslehrerin tätig und trat dem Verein deutscher Lehrerinnen und Erzieherinnen bei. Danach arbeitete sie als Lehrerin an privaten höheren Mädchenschulen in Berlin. Sie empörte sich gegen die bestehende Ungleicheit zwischen Jungen und Mädchen im höheren Bildungswesen. 1887 veröffentlichte Helene Lange eine Schrift, in der sie auch für Mädchen den Zugang zu einer akademischen Ausbildung forderte. Wegen ihres gelben Einbands wurde diese Schrift Die gelbe Broschüre genannt. Diese Schrift wurde als Petition dem Preußischen Abgeordnetenhaus vorgelegt, das sie nach einem Jahr ablehnte.1890 gründete Helene Lange den Allgemeinen Deutschen Lehrerinnenverein. Im März 1894 wurde der Bund Deutscher Frauenvereine gegründet, derem Vorstand Helene Lange bis 1905 angehörte. Sie beteiligte sich auch an der Herausgabe der Monatszeitschrift Die Frau. Von 1906–1908 arbeitete sie als Beraterin an der preußischen Mädchenschulreform mit. Während des Ersten Weltkriegs beteiligte sich Helene Lange am Nationalen Frauendienst, der sich um kriegsbedingte Probleme kümmerte. Als in der Weimarer Republik den Frauen das aktive und passive Wahlrecht zugesprochen wurde, kandidierte Helene Lange für die Deutsche Demokratische Partei und wurde für zwei Jahre in die Hamburgische Bürgerschaft gewählt. Helene Lange starb am 13. Mai 1930 in Berlin.